lundi 29 octobre 2007

Chartres

Gestern hab ich mit Sigo einen Ausflug gemacht. Es ging nach 2 Monaten erstmals raus aus Paris. Mit dem Zug gings vom Gare Montparnasse aus nach Chartres, einer Kleinstadt mit 40000 Einwohnern. Nach einer Stunde waren wir da. Die Stadt liegt am Jakobsweg und ist berühmt für seine uralte hochgotische Kathedrale mit zwei ungleichen Türmen (der eine ist nämlich noch romanisch). In ihr wird der Schleier der Jungfrau Maria aufbewahrt. Deswegen gibt es viele Pilger die nach Chartres kommen. Außerdem ist die Kathedrale (im Gegensatz zum Elbtal als Welterbe nicht gefährdet) wegen den vielen Buntglasfenstern berühmt. Die Tour durch die angeblich größte Krypta Frankreichs war eher enttäuschend ging auch nur 15 Minuten. Dabei erfuhr man aber, dass bereits vor der Geburt von Jesus, heidnische Völker in der Nähe von Chartres eine gebährende Jungfrau verehrten. Deshalb gibt es in der Krypta eine Marienstatue mit geschlossenen Augen. Diese symboliert die verbotene Verbindung zwischen diesem Kult und dem Katholizismus, welcher ja eingentlich heidnische Kulte ablehnt (ich hoffe ich habe das richtig verstanden).
Es gibt einen überdachten Markt wo ein kleiner Flohmarkt stattfand. Aber dawar nichts Besonderes zu holen. Altstadt mitsamt Fußgängerzone ist vorhanden, aber nicht so überragend. Dieser etwas fade Eindruck ist vielleicht auch darin begründet, dass alle Geschäfte zu hatten und es saukalt war. Ich denke während der Woche oder Sonnabends ist es viel besser.
Am Ende waren wir noch in einem kleinen brühmten Haus, der Maison de Picassiette (ungefähr sowas wie Haus des Tellerdiebes). Das war ein Typ, der hat sein ganzes Haus und den Garten komplett mit Mosaiksteinen aus alten zebrochenen Tellern ausgekleidet. Also wirklich alles! Auch die Wände, Dächer, Möbel und so. Das war ziemlich beeindruckend. Leider durfte man keine Fotos machen und die Aufsichtspersonen waren ziemlich stressig. Ein Foto hab ich trotzdem irgendwie hinbekommen:

vendredi 26 octobre 2007

Les Beatsteaks de Berlin (de Berlin)

Salut! Vorgestern Abend war ich, entgegen ersten Ankündigungen, beim Beatsteakskonzert. Ich hab erst ganz schön gezweifelt ob ich hingehen sollte. Das hat verschiedene Gründe. Ein paar Erasmusmädels aus dem Sprachkurs haben mich auf das Konzert aufmerksam gemacht und gefragt ob ich denn diese eine Band kenne, von der es das Hand-In-Hand Video auf Mtv gibt - Hilfe! Die Beatsteaks gibt es doch schon viel länger und das ist auch gut so, denn früher waren sie irgendwie besser (was nicht heißen soll, dass sie jetzt schlecht sind). Liegt vielleicht auch daran, dass sie jetzt charttaugliche Mucke machen müssen. Trotzdem haben sie zum Glück ihren Humor behalten und das ist das Wichtigste. Es hat nur 17 Euro gekostet und das ist sogar billiger als in Deutschland. Das Konzert fand in einer ziemlig guten Club namens La Maroquinerie statt. Ist von der Größe her etwa vergleichbar mit dem AJZ in Chemnitz, aber völlig ohne Graffiti. Es waren nur 300 Leute, fast ausschließlich deutsche Erasmusstudenten, da und es hätten locker noch mehr reingepasst.
Arnim hat nach 2 Liedern die Mädels in der ersten Reihe freundlich draufhingewiesen das es sich um ein Konzert zum tanzen und nicht um eine Fotosession handelt. Es war wirklich anfangs bisschen nervig - wir gehen nicht ab aber machen die ganze Zeit Fotos von der Band. Das kommt davon wenn man Beatsteaks und Mtv-Gucker mischt. Irgendwann ging es dann doch ab und es wurde getanzt und gepogt (ungefähr so wie in Dresden - Chemnitz ist und bleibt aber diesbezüglich am besten). Es wurden zum Glück auch ein paar alte Lieder von 48/49 (inklusive Bernds fabulösen Gesangseinlagen bei Schlecht und Loyal to None, sind eh die besten Lieder) und Living Targets gespielt, die typische Beatsteaksmischung eben. So viel vom neuen Album kam nicht.

Alles in allem war es ein ganz netter Abend. Die Beatsteaks sind immernoch ihr Geld wert.

dimanche 21 octobre 2007

Vive la grève

Parc Monceau

Nach langer Zeit mal wieder ein neuer Eintrag. Ich hab diese Woche irgendwie keine Zeit gefunden. Außerdem weiß ich auch nicht was ich schreiben soll und ob es euch denn überhaupt interressiert.

Diese Woche war Streik (grève) bei den Pariser Verkehrsbetrieben und bei der Eisenbahn. Es geht hauptsächlich um Privilegien bezüglich der Renten. Für 2 Tage fuhr so gut wie keine Métro, kein Bus, keine Straßenbahn. Deswegen haben wir 2 Tage Ferien bekommen. Ich bin viel durch die Stadt gewandert. Leider ist es merklich kälter geworden und ich hab mir eine kleine Erkältung geholt.

Am Wochenende gabs ein letztes mal Rugby. Wir schauten vor dem Eiffelturm, auf dem Champs de Mars. Im Finale standen sich Südafrika und Titelverteidiger England gegenüber. Alles war in ein rotweißes Meer aus englischen Flaggen getaucht. Einige Fans hatten sogar Kettenhemd und Ritterrüstung an. Doch das war nur die Ausnahme. Es ist mir schier unbegreiflich wie die Masse der Engländer bei 8 Grad nur mit T-Shirt und kurzer Hose bekleidet rummrennen können. Gesungen wurde natürlich auch wie man es von den Engländern gewohnt ist (Swing low sweet charriot...). All dies nutzte nichts, denn letztendlich hat dann doch Südafrika gewonnen. Der blöde "Ken" (Percy Montgommery) hat wieder einen Haufen Punkte gemacht. Frankreich hat das kleine Finale gegen Argentinien ebenfalls verloren. So ein Mist.

Heute Nachmittag war ich mit Jun aus China und Sigo noch im tollen Parc Monceau Picknicken. Dieser Park ist einfach total super, eine kleine Oase mitten in der Stadt. Genau dort machte am 22. Oktober 1797 , also Morgen vor 210 Jahren, André-Jacques Garnerin den ersten Fallschirmsprung der Welt. Er sprang aus einem Ballon und landete im Parc Monceau.


Auch von Claude Monet gibt es einige Bilder zum Park. Zum Beispiel dieses hier:

Claude Monet: Le Parc Monceau, 1876

dimanche 14 octobre 2007

Fête des Vendanges de Montmartre

Dieses Wochenende gab es auf dem Montmartre im 18. Arrondissement das Festival der Weinlese, Fête des Vendanges de Montmartre. Der Wein des Montmartre soll laut Reiseführer sehr teuer und schlecht sein. Ich bin nicht zum probieren gekommen. Das alles Stand unter dem Motto "Montmartre Fête Brassens", in Gedenken an den französischen Chansonnier und Dichter Georges Brassens. Deshalb gab es wieder viele kostenlose Konzerte und Veranstaltungen. Wir wollten zu Georges Moustaki gehen, sind aber wegen des Andranges nicht mehr reingekommen.

Schon an normalen Wochentagen ist es hier sehr voll mit Touristen, aber zum Weinfest ist es echt die Hölle.
Achso und nochwas: England hat Frankreich im Halbfinale der Rugbyweltmeisterschaft besiegt. Frankreich führte bis 5 Minuten vor Schluss und dann gab es ein Penalty für England. Den haben die natürlich verwandelt. Nächste Woche Finale, England gegen Südafrika.

mercredi 10 octobre 2007

Video nuit blanche (Nachtrag)

So hab jetzt endlich mal Zeit gefunden den Link nachzureichen. Damit ihr eine Vorstellung von der "Nuit Blanche" - der Nacht der Kunst und Kultur - bekommt, hat Arte eine schöne Reportage geführt. Auch Frieda und Beatrix, zwei Studentinnen die ich in Paris kennengelernt hab führen durch die Sendung, viel Spaß:

4 Stunden Nuit Blanche als Video.

lundi 8 octobre 2007

Un week-end extraordinaire

Bitte habt bisschen Geduld und lasst die Seite laden - es gibt wieder viele Fotos, zum Vergrößern anklicken!

Dieses Wochenende war der Hammer. Super schönes Wetter. Am Samstag war vor meinem Haus war Brocante - Ein von den Bewohnern organisierter Flohmarkt:



Danach bin ich ein bisschen an der Seine spaziert um ein paar Fotos zu machen. Hier der Pont de Bir Hakeim. Blick auf den Stadtteil Passy mit einer Métro Linie 6 Richtung Nation:


Von der Brücke ging es auf eine kleine Insel deren Namen ich nicht weiß. Sie besteht eigentlich nur aus dieser Allee, der Allée des Cygnes und...

...einer Statue die man hier wohl eher weniger vermutet hätte. Die Freiheitsstatue in New York war ein Geschenk der Franzosen an die Amerikaner. Ein kleiner Nachbau steht aber auch in Paris:
Im Eiffelturm hängt übrigens anlässlich der Rugby WM ein Rugbyball. Wir haben uns zu richtigen Rugbyfans entwickelt. Samstagabend feierten wir zusammen mit 25000 anderen vor der Videoleinwand am Rathaus den Einzug der Franzosen in das Halbfinale. Die letzten Minuten war echt total mitreißend. Eigentlich hatte niemand so recht daran gegelaubt, denn denn Neuseeland ging als Favorit ins Spiel und führte bereits 13:0. Aber dann schafften die Franzosen doch tatsächlich das Spiel umzudrehen und 18:20 zu gewinnen. Danach gab es eine Riesenparty. Hinzu kam noch, dass in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Nuit Blanche war. Das ist eine gigantische Kulturveranstaltung mit einer halben Million Leuten. Alle Museen hatten mindestens bis Mitternacht auf. Außerdem gab es z.B. Musikvideos im Theater oder Tanzgruppen, Installationen etc. Und all das kostenlos. Auf dem Heimweg früh um 5 konnte man dann auch noch die französische Bereitsschaftspolizei CRS begutachten, wie sie sich kleinere Straßenschlachten mit irgendwelchen Leuten lieferte. Deswegen musste ich dann laufen, weil man aus Sicherheitsgründen die Métro geschlossen hatte. Achso und nochwas wo ich gerade von Métro spreche. Die Franzosen hat jetzt mit ihrem neuen Präsidenten auch die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Konkret bedeutet das, dass ich keine Fotogenehmigung bekommen hab, obwohl ich letztes Jahr schon eine hatte. Das ist doch wohl total shizophren. Außerdem sollten die mal drüber nachdenken, dass jeder Fotohandys benutzen kann um sicherheitsrelevante Bereiche zu fotografieren - bescheuert.


Pont Neuf (eigentlich neue Brücke) ist die älteste Brücke von Paris:
Nachdem ich irgendwann Sonntags gegen 14Uhr aufgewacht bin, ging es zum gemeinsamen Picknick mit Sigo, Daniel und den Finninnen in den Park Les Buttes Chaumont, im Nordosten von Paris.


Vom Pavillion hat man einen wunderschönen Blick Richtung La Vilette im 19. Arrondissement.

jeudi 4 octobre 2007

Quelques photos

Heute mal ein paar Bilder aus meinem Quartier.

Boulevard des Batignolles, mit der Basilique du Sacré-Cœur im Hintergrund.

Am Bahnhof Saint-Lazare

Rue des Dames


Boulevard des Malesherbes und Kirche Saint-Augustin.

Les cours ont commencé

Die erste Woche Uni hab ich geschafft. Wir sind immer die gleichen 60 Leute und immer im selben Raum. Die Hälfte der Kursteilnehmer kennt sich schon aus dem Grundstudium (Licence) , der Rest kommt von anderen Unis. Deshalb war es sehr praktisch das 3 Professoren von uns verlangt haben, dass sich jeder kurz vorzustellt. Dabei kam heraus, dass ich der erste und einzige Erasmusstudent seit 3 Jahren bin. Alle sind super nett und das Kennenlernen ist echt super einfach. Mädels kommen an "Ich (h)abe Deutsch in Lycee gelernt du kannst mit mir reden. Wie ist dein numéro?" oder sie fragen wo Dresden liegt (dabei studieren alle Geographie...).
Ich habe ausschließlich Vorlesungen. Fast alles ist vorgeschrieben, ich kann nur ein Fach wählen (Ich bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich für den liberal gestalteten Kooperationsvertrag zwischen der TU und der Sorbonne). Die Vorlesungen dauern zwischen 2 und 4 Stunden und das ohne Pausen, 1-2 Professoren ausgenommen. Während der Vorlesung herrscht gespenstische Stille. Nicht wie in Deutschland wo alle die ganze Zeit labern. Außerdem schreiben die alles mit. Skripte gibt es nur ganz selten. Nur ein Prof stellt was ins Internet. Gestern hat eine Professorin dann eine CD mit den wichtigen Dokumenten rumgegeben die müssen dann alle bis nächste Woche gebrannt haben (es sind Karten die nicht in Mailpostfächer passen, aber auf den Uniserver passen sie doch trotzdem oder?). Total verrückt. Die Themen gehen wirklich mehr Richtung Geografie, Stadtplanung. Ich hab bereits 4 Gruppenhausarbeiten aufbekommen. Die haben aber allesamt irgendwas mit geografischen Sachen zu tun die ich zum ersten mal höre. Ich baue ganz auf meine netten Mitstreiter.

Ich wünsche euch allen einen guten Start ins neue Semester!